Menschlich nah - strategisch weit

Uwe Feser – ein rekordverdächtiger Aufstieg

Vom Werkstatt-Overall zu Anzug und Krawatte. Über den rasanten Aufstieg von Uwe Feser und seiner Feser-Graf Gruppe.

Uwe Feser – ein rekordverdächtiger Aufstieg

Vom Werkstatt-Overall zu Anzug und Krawatte. Über den rasanten Aufstieg von Uwe Feser und seiner Feser-Graf Gruppe.

Wem das Logo der Feser-Graf Gruppe bis heute nicht in der Öffentlichkeit begegnet ist, hat entweder in den letzten 20 Jahren nicht am Verkehr teilgenommen, ist noch zu jung für den Führerschein oder hat das ikonische Kleeblatt bisher fälschlicherweise mit Nürnbergs Nachbarstadt Fürth in Verbindung gebracht. Aber Achtung: Das Emblem der Automobilhandelskette hat vier Blätter!

Mit Glück hat der immense Erfolg der Feser-Graf Gruppe aber nur bedingt zu tun – vielmehr jedoch mit unternehmerischem Fleiß und einem guten Gespür für die Mobilitätsansprüche unserer Zeit. Einer der Unternehmensväter ist Uwe Feser, ein bescheidener Mann, der ursprünglich zwischen Autos und Motoren aufgewachsen ist und heute zu Deutschlands erfolgreichsten Autohändlern gehört. Wie es dazu kam? Das erfahren Sie hier.

Vom Werkstatt-Overall zu Anzug und Krawatte

Obwohl die Feser-Graf Gruppe als Auto-Megadealer in der Öffentlichkeit omnipräsent zu sein scheint, tritt der Mann an ihrer Spitze kaum in Erscheinung. Informationen im Netz sind rar gesät und wenn doch welche zu finden sind, dann stehen sie in der Regel mit seinem Unternehmen in Verbindung. „Interviews mach ich normalerweise nicht, das gebe ich gern an andere ab.“, sagte Feser kürzlich bei einem seiner selten Presseauftritte dem Nürnberger Stadtmagazin Excudit. Weniger quatschen, lieber machen? Das ist genau jener Unternehmer-Spirit, der in der Feser-Dynastie schon lange gelebt wird. Motorisierte Antriebe waren von Minute eins an mit von der Partie.

Seinen Anfang nimmt die Geschichte allerdings gar nicht in Mittelfranken, sondern in Bernburg, einem beschaulichen Städtchen in Sachsen-Anhalt, 40 Kilometer südlich von Magdeburg. Dort gründen Uwe Fesers Großeltern Charlotte und Walter 1929 eine Motorradwerkstatt. 1935 kommt es zu einem Händlervertrag mit der Auto-Union, die zum damaligen Zeitpunkt auch Motorräder herstellt. Nach Ende des 2. Weltkrieges verschlägt es Familie Feser dann erst mal nach Ingolstadt. Sohn Udo, Uwes Vater, steigt in den Motosport ein und wird erfolgreicher Enduro-Rennfahrer.

Wenige Jahre später erfolgt der endgültige Schritt in die Richtung vierrädriger Fortbewegung und Familie Feser eröffnet in der Goldschlägerstadt Schwabach einen VW-Betrieb mit Autohandel und Reparatur-Service. Der Weg von Udos Sohn Uwe scheint vorprogrammiert zu sein und so absolviert der junge Unternehmensnachfolger zunächst ganz klassisch eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker, ehe er Anfang der 80er Jahre, mit dem Meisterbrief in der Tasche, in den Familienbetrieb einsteigt. Er übernimmt das Autohaus und erweitert das Angebot und die Reichweite mit viel Geschick. Zur Jahrtausendwende gelingt ihm dann der große Wurf.

Die Geburtsstunde der Feser-Graf Gruppe

Um sich in der hart umkämpften Autohandelsbranche zu behaupten, tut sich Uwe Feser im Jahr 2000 kurzerhand mit Wilhelm Graf und Dr. Günther Zembsch zusammen. Die drei Geschäftsmänner entscheiden sich für eine Fusion, welche sich schon bald als echter Katalysator erweisen soll – hier natürlich nicht im Sinne der Abgasnachbehandlung gemeint, sondern als chemischer Stoff zur Beschleunigung einer Reaktion. Denn als ‚rasant‘ kann der Aufstieg der Feser-Graf Gruppe aus heutiger Sicht durchaus bezeichnet werden.

Die Unternehmenshistorie in den Folgejahren ist geprägt von diversen Neueröffnungen und Zusammenschlüssen. Viele kleinere Betriebe aus der Metropolregion, überwiegend selbst Familienunternehmer, schließen sich der Gruppe an. Jahr um Jahr, Subunternehmer um Subunternehmer wächst die Angebots- und Markenvielfalt unter dem Dach der Feser-Graf Gruppe – von Audi bis VW, von Jaguar bis Land Rover, von Nutzfahrzeugen bis hin zu Zweiradmarken wie Ducati und Triumph.

Neben dem Handel von Neu- und Gebrauchtwagen vergrößert sich auch das Dienstleistungsportfolio kontinuierlich: Werkstatt-Service, Teiledienst, Autovermietung, Lackierarbeiten, Glas- und Felgen-Reparaturen und noch vieles mehr – es gibt kaum einen Handgriff, der unter dem Zeichen des Kleeblattes nicht erledigt werden kann. Diese ausgeprägte Servicekultur erweist sich bis heute als großes Gütesiegel, die Weiterempfehlungsquote der vielen loyalen Kunden ist ungebrochen. Heute zählt die Unternehmensgruppe 2.000 Mitarbeiter, hat sich innerhalb von 20 Jahren zum Marktführer im süddeutschen Raum gemausert und belegt mit 60.000 verkauften Fahrzeugen pro Jahr den dritten Platz in der Liste der größten Autohändler Deutschlands. Und Uwe Feser?

Strippen ziehen und Gutes tun

Der zieht sich im Jahr 2015 schließlich aus dem operativen Geschäft zurück und überlässt die Geschäftsführung Markus Kugler, vormals Leiter des größten Autozentrums der Feser-Graf Gruppe in Nürnberg, sowie Till Heinrich, der dort bis zu diesem Zeitpunkt als Finanz- und Verwaltungsleiter tätig war. Zusammen mit Wilhelm Graf hält Uwe Feser als Gesellschafter aber natürlich nach wie vor die Fäden in der Hand und steckt seine Energie fortan in die strategische Ausrichtung der Feser-Graf Gruppe. Subsummiert mit seinen anderen Tätigkeiten, beispielsweise als Aufsichtsratsvorsitzender der Schwabacher Raiffeisenbank, ist Feser zwar noch weit von dem entfernt, was einer geregelten Arbeitswoche entspricht, doch der sympathische Geschäftsmann verfolgt seine Ziele nach wie vor mit großem Ehrgeiz.

Dass diese Ziele nicht immer mit Autos zu tun haben, sondern auch wohltätige Zwecke verfolgen, beweist er im Jahr 2017, als er die Uwe-Feser-Kinderstiftung ins Leben ruft – seine ganz „persönliche Herzensangelegenheit“. Dank zahlreicher Spendenaktionen konnten bereits zahlreiche Projekte realisiert und die Lebensbedingungen für über 700 notleidende Kinder in der Region verbessert werden. Die Spenden fließen u.a. an Einrichtungen für Waisen- und Straßenkinder oder in die medizinische Betreuung schwerkranker Kinder. Er selbst gestaltet dieses Projekt aktiv mit und hat der Stiftung bereits über hundert Oldtimer aus dem Feser Museum übergeben. Der Mann hat nicht nur Verstand, sondern auch ein großes Herz.

Den Werten eines Familienunternehmers ist Uwe Feser bis heute treu geblieben und so freuen wir uns umso mehr, ihn am 6. April 2022 um 20:21 Uhr zusammen mit Klaus Heinrich live bei uns im orangen Studio begrüßen zu dürfen. „Familienunternehmen im Wandel“ – so lautet der Titel der nächsten Ausgabe des UnternehmerTALK. Jetzt kostenlos anmelden!

Beitrag teilen:
Friedrich Fackelmann

Friedrich Fackelmann

smic! Events & Marketing
Social Networks
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Ähnliche Beiträge

Newsletter

EINWILLIGUNG ZUR VERARBEITUNG PERSONENBEZOGENER DATEN

Mit Setzen des Hakens willige ich ein, dass MCD GmbH meine oben genannten Daten zur Bereitstellung von Informationen über die angefragten Anliegen verarbeiten und nutzen darf. Im Sinne des Artikels 6 Absatz 1b der Datenschutzgrundverordnung DSGVO handelt es sich hierbei um vorvertragliche Maßnahmen.

Meine Einwilligung erfolgt freiwillig und ist für die Zukunft jederzeit widerrufbar. Eine Nichterteilung der Einwilligung bzw. deren Widerruf führt dazu, dass MCD GmbH keine vorvertraglichen Leistungen erbringen kann. Weitere Informationen wie z.B. meine Betroffenenrechte gemäß Artikel 15 bis 22 der DSGVO oder Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme (z.B. zum Widerruf meiner Einwilligung zur Datenverarbeitung) finde ich in der Datenschutzerklärung.

Newsletter

Du erhältst in Kürze eine E-Mail von uns. Bitte klicke auf den dort vorhandenen Link, um dein Newsletter-Abonnement abzuschließen.