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Nachhaltigkeit – die nächste Transformation

Nachhaltigkeit in Unternehmen umfasst nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale und die ökonomische Nachhaltigkeit.
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Nachhaltigkeit – die nächste Transformation

Nachhaltigkeit in Unternehmen umfasst nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale und die ökonomische Nachhaltigkeit.

Die Unternehmen stecken noch mitten in der digitalen Transformation und schon steht mit der Nachhaltigkeit eine weitere an. Und diese Transformation ist keine geringe Herausforderung, denn Nachhaltigkeit in Unternehmen umfasst nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale und die ökonomische Nachhaltigkeit. Dabei ist es bei weitem nicht mehr ausreichend, Bäume zu pflanzen und den örtlichen Sportverein zu unterstützen. Nachhaltig wirtschaften ist heute kein Marketingprojekt mehr, sondern etwas, das zahlreiche Stakeholder erwarten, allen voran der Gesetzgeber.

Vier Gründe für Nachhaltigkeit in Unternehmen

Nachhaltigkeitsgrund 1

Erwartungen der verschiedenen Stakeholder wie Verbraucher, Mitarbeiter, Geschäftspartner  und Investoren. Kunden verlangen zunehmend nachhaltige Produkte und Dienstleistungen und sind auch bereit, mehr dafür zu bezahlen. Mitarbeiter möchten für Unternehmen arbeiten, die mit ihren Werten übereinstimmen und etwas für die Gesellschaft und das Klima tun. Manche Unternehmen wie Ikea verlangen von ihren Zulieferern, sie in ihren Bemühungen nach größerer Nachhaltigkeit zu unterstützen. Der schwedische Möbellieferant zum Beispiel möchte bis 2030 nur noch Produkte aus erneuerbaren und recycelten Materialien herstellen. Investoren berücksichtigen zunehmend Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG).

Erfüllen Unternehmen die Erwartungen der Stakeholder nicht, schwächt das den Marktzugang und die Wettbewerbsfähigkeit.

Nachhaltigkeitsgrund 2

Auf internationaler, nationaler und EU-Ebene werden Umwelt- und Sozialstandards kontinuierlich verschärft. Zu nennen sind hier die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs), der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums von 2018, gefolgt 2019 vom European Green Deal und 2021 von der neuen Strategie für ein nachhaltiges Finanzwesen. Weitere ESG-Themen finden sich im Arbeits-, Umwelt-, Energie- und Wettbewerbsrecht. Auf nationaler Ebene werden Unternehmen mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz, dem Deutschen Corporate Governance Kodex und diversen Programmen der Bundesländer mit ESG-Themen konfrontiert.

Konkrete Beispiele für Regulierungen des Gesetzgebers sind unter anderem die Nachhaltigkeitsberichterstattung für börsennotierte Unternehmen, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die Taxonomie-Verordnung der EU. Letztere wird es Unternehmen zunehmend erschweren, Geld für nicht nachhaltige Investitionen zu bekommen. Schon ist die Rede von Social Taxonomy.

Unternehmen müssen sich diesen neuen Vorschriften und Gesetzen anpassen, um Strafen und Reputationsverluste zu vermeiden.

Nachhaltigkeitsgrund 3

Die fortschreitende Ressourcenknappheit ist ein Risiko, dessen sich alle Unternehmen bewusst sein sollten. Wer effizienter arbeitet und weniger Ressourcen verbraucht, hat einen Wettbewerbsvorteil und mindert die Auswirkungen von Klimawandel, Wasserknappheit, Rohstoff- und Arbeitskräftemangel. Die Digitalisierung unterstützt Prozesseffizienz in allen Unternehmensbereichen sowie Energiesparmaßnahmen, zum Beispiel durch erneuerbare Energien und sogenannte Smart Grids sowie ein digitales Gebäudemanagement.

Die nachhaltige Transformation kann zwar kurzfristig Kosten verursachen, führt jedoch langfristig zu Kosteneinsparungen.

Nachhaltigkeitsgrund 4

Nachhaltigkeit kann ein Katalysator für Innovation sein. Die Suche nach umweltfreundlichen Lösungen führt häufig zu neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen, die den Unternehmen letztlich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Ein Beispiel für neue, nachhaltige Geschäftsmodelle ist das Refurbishing. Hersteller oder Händler von elektronischen Geräten wie Smartphones, Laptops, Tablets, Bildschirmen, Fernsehern etc. kaufen gebrauchte Produkte auf, überholen sie und verkaufen sie erneut zu einem gegenüber von Neugeräten niedrigeren Preis. Damit generieren sie zusätzliches Geschäft und erreichen neue Kundengruppen.

Nachhaltigkeit messen

Es ist eine Binsenweisheit, dass man nicht steuern kann, was man nicht messen kann. Doch es gibt längst KPI für alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit, zum Beispiel Energie- und Wasserverbrauch sowie Abfallmenge, Mitarbeiterzufriedenheit und Ausgaben für Weiterbildung, Kundenzufriedenheit, Gewinn- und Renditeentwicklung. Welche KPI zur Messung des Nachhaltigkeitsfortschritts ein Unternehmen wählt, ist abhängig von seiner Nachhaltigkeitsstrategie und den damit einhergehenden Zieldefinitionen. Orientierung bieten die Global Reporting Initiative (GRI) und der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Nachhaltig wirtschaften funktioniert nur im Ganzen

Ziel bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie sollte es sein, Regulierungen vorherzusehen und durch Innovation Normen zu übertreffen und eigene Standards zu setzen. Umweltfreundliche Produkte müssen entwickelt, neue Geschäftsmodelle eingeführt und neue Märkte geschaffen werden. Nicht vergessen werden sollten die nachhaltige Gestaltung der Wertschöpfungsketten und die Einbeziehung von Zulieferern und anderen Partnern. Nachhaltigkeit funktioniert nur ganzheitlich. Bleibt ein Element außen vor, ist der gesamte Erfolg gefährdet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nachhaltigkeit nicht nur aus ethischen Gründen wichtig ist, sondern auch einen echten Geschäftswert hat. Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Strategie integrieren, werden besser gerüstet sein, um in der zukünftigen Geschäftswelt erfolgreich zu sein. Nachhaltigkeit ist für Unternehmen keine Imagefrage mehr, sondern eine Überlebensfrage.

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