Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gehören längst in fast jedes Unternehmen. Unter dem Begriff Corporate Social Responsibility – kurz CSR – werden diese Bemühungen zusammengefasst und immer öfter in speziellen CSR-Abteilungen von Nachhaltigkeitsmanagern organisiert.
Aber was bedeutet Corporate Social Responsibility denn genau? Laut dem Wirtschaftslexikon Gabler ist es „ein Schlüsselbegriff der Unternehmensethik, welcher die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen aufspannt. […] CSR basiert auf der Idee, dass Unternehmen positive Effekte für Gesellschaft und Stakeholder maximieren und negative minimieren.“
Mit dem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit werden CSR-Maßnahmen von vielen Unternehmen vorausgesetzt. Durch die CSR-Berichtspflicht, die für große Unternehmen EU-weit gilt, steigen die Erwartungen zusätzlich. Betriebe, die sich nicht nachhaltig engagieren, riskieren, nicht mehr kooperationsfähig zu sein und bringen damit ihren wirtschaftlichen Erfolg in Gefahr.
Vorteile einer CSR-Strategie für KMU
Immer stärker prüfen die großen Konzerne also auch die CSR-Bemühungen über die gesamte Lieferkette hinweg. Zulieferverträge werden oft nur noch an die Einhaltung verschiedener Nachhaltigkeitskriterien geknüpft. Somit sind auch kleine und mittlere Unternehmen immer mehr gezwungen, sich mit einer CRS-Strategie umfassend zu beschäftigen und stellen fest, dass dies auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen kann.
Soziale und ökologische Verantwortung steigert die Reputation des Unternehmens. Dies wiederum festigt die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber und erleichtert die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften. Sie erhöht aber auch die Kundenbindung und öffnet häufig den Weg zu neuen Zielgruppen.
Mit Blick auf die ökologischen Aspekte tragen CSR-Maßnahmen grundlegend zur Effizienz des Unternehmens bei. Wer darauf achtet, Energie- und Ressourceneinsatz zu minimieren, senkt auch die Produktionskosten im Unternehmen. Das Etablieren neuer Prozesse oder die Anschaffung moderner Geräte amortisiert sich somit automatisch. CRS-Maßnahmen fördern außerdem die Innovationen im Unternehmen und können so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Corporate Social Responsibility umfasst auch die Verantwortung für die eigenen Mitarbeiter. Wer mit einem umfassenden Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter sorgt, reduziert die Kosten für unfallbedingte Produktionsausfälle und Krankheitstage der Mitarbeiter.
Und schließlich machen sie vor allem börsennotierte Unternehmen attraktiver, denn langfristig orientierte Anleger bevorzugen häufig Betriebe, die sich nachhaltig engagieren.
In 7 Schritten zur Corporate Social Responsibility
Die Einrichtung einer CSR-Abteilung macht ein Unternehmen natürlich noch lange nicht nachhaltig. Denn die Nachhaltigkeitsmanager können stets nur beraten und Handlungsempfehlungen abgeben. Die Entscheidungen müssen in der Geschäftsführung getroffen werden. Für eine möglichst hohe Akzeptanz im Unternehmen empfiehlt es sich, das gesamte Team in die Entwicklung einer CSR-Strategie einzubeziehen und engagierte Mitarbeiter an der konsequenten Umsetzung zu beteiligen.
Die Definition und Umsetzung geeigneter CSR-Maßnahmen lassen sich in sieben Schritte unterteilen.
Schritt 1: Sei dir über deine Motivation im Klaren.
Warum möchtest du CSR-Maßnahmen definieren und welche Vorteile erhoffst du dir davon? Viele Unternehmen engagieren sich bereits nachhaltig, ohne es zu betiteln. Sie haben also erkannt, welche Vorteile Engagement bringt.
Schritt 2: Definiere deine Ziele.
Nicht jede CSR-Maßnahme eignet sich gleichermaßen für jedes Unternehmen. Sie sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie Branche, Unternehmensgröße und der allgemeinen Geschäftsstrategie. Wenn du deine unternehmerischen Ziele klar vor Augen hast, kannst du deine CSR-Maßnahmen danach ausrichten.
Schritt 3: Integriere dein CSR in deine Unternehmensstrategie.
Corporate Social Responsibility ist kein eigener Unternehmensbereich, sondern muss immer im Zusammenhang mit der gesamten Unternehmensstrategie betrachtet werden. Die Maßnahmen sollten sich im besten Fall durch alle Abteilungen ziehen.
Schritt 4: Etabliere neue Prozesse.
Nur, wenn du personelle Verantwortlichkeiten, Zeitpläne, Meilensteine und Budgets definierst, können deine geplanten Maßnahmen auch umgesetzt werden. Ansonsten verstaubt deine Strategie in der Schublade.
Schritt 5: Setze feste Ziele.
Auch nach dem Etablieren neuer Prozesse, musst du die konsequente Umsetzung der Maßnahmen verfolgen. Sorge dafür, dass die Ziele messbar sind und das Team motiviert bleibt.
Schritt 6: Bleibe transparent.
Corporate Social Responsibility spielt eine immer größere Rolle. Kommuniziere offen mit deinen Stakeholdern über deine individuellen Fortschritte, gehe aber auch offen darauf ein, wo du dich noch verbessern möchtest und in welchen Bereichen die Entwicklung nicht wie gewünscht vorangeht.
Schritt 7: Erstelle regelmäßige Berichte.
Eine konsequente Berichterstattung hilft dir und deinen Mitarbeitern zu prüfen, wo ihr steht und welche Schritte ihr als nächstes angehen wollt. Verschiedene Standards, wie die Global Reporting Initiative oder der Deutsche Nachhaltigkeitskodex helfen dir dabei.