Ein weiteres Familienunternehmen hat verstanden, wie wichtig es für den Zukunftserfolg ist, sich ständig weiterzuentwickeln. Der weltmarktführende Hersteller von Motorsägen STIHL plant, den klassischen Verbrennungsmotor in den Hintergrund zu rücken. Schon in wenigen Jahren soll der Großteil der STIHL-Kettensägen stattdessen elektrisch sein. Eine weitere Veränderung ergibt sich derzeit in der Führungsetage des Waiblinger Unternehmens: Diese nimmt durch die Besetzung von neuerdings drei Frauen und drei Männern im Vorstand eine Vorreiterrolle bei den deutschen Maschinenbau-Unternehmen ein.
Kurzer Blick auf die Geschichte von STIHL
Als einer der führenden Hersteller von Motorsägen und anderen motorisierten Garten- und Forstwirtschaftsgeräten ist STIHL seit über 90 Jahren in der Branche tätig. Der Gründer, Andreas Stihl, entwickelte die erste elektrische Kettensäge im Jahr 1926 und revolutionierte damit die Holzbearbeitung. Seitdem hat sich das Unternehmen stetig weiterentwickelt und bietet heute eine breite Palette von Geräten für die Landschaftspflege und Forstwirtschaft an.
Höchste Zeit für mehr Nachhaltigkeit
In den letzten Jahren hat STIHL begonnen, sich auf den Wandel in der Industrie vorzubereiten und den Einsatz von Elektroantrieben voranzutreiben. Das Unternehmen plant, zukünftige Motorsägen mit einem elektrischen Antrieb zu versehen. Eine bedeutende Veränderung für ein Unternehmen, das bisher vor allem auf die Kraft von Verbrennungsmotoren gesetzt hat. Die Entscheidung für den Wechsel zu Elektromotoren ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit.
STIHL weiß außerdem, dass die Zukunft der Branche von der Entwicklung neuer Technologien abhängt. Die Umstellung auf den Elektroantrieb betrifft bei Weitem nicht nur die Automobilbranche und schreitet in der gesamten deutschen Industrie dennoch schleppend voran. STIHL will diesem Trend entgegenwirken und schon bis 2035 auf 80 Prozent elektrischen Antrieb bei seinen Geräten umgerüstet haben. Der Einsatz von Elektroantrieben ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Emissionen und den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Darüber hinaus plant STIHL den Einsatz von E-Fuels – das sind synthetische Kraftstoffe, die in Zukunft die Klimaneutralität von Verbrennungsmotoren sicherstellen sollen.
Eine Seltenheit: Weibliche Führung im Maschinenbau
Neben der Fokussierung auf nachhaltige Technologien hat STIHL auch begonnen, sich auf die Förderung von Frauen in der Führung zu konzentrieren. Wie viele andere Unternehmen in der Maschinenbau-Branche ist STIHL bisher von Männern dominiert worden. Das schwäbische Traditionsunternehmen ist sich allerdings bewusst, dass die Förderung von Frauen in Führungspositionen ein wichtiger Schritt zur Förderung der Diversität und Innovation ist.
So hat STIHL kürzlich den Anteil der Frauen im Aufsichtsrat von 20 auf 30 Prozent erhöht. Auch im Vorstand hat das Unternehmen sich mit drei Männern und drei Frauen mittlerweile paritätisch aufgestellt. Im Bereich Maschinenbau ist diese Konstellation in der Führung zumindest in Deutschland bisher einmalig. Allerdings betont der Motorsägen-Hersteller gleichzeitig, dass bei den Personalentscheidungen am Ende die Qualifikation gewinnt. Die ausgeglichene Besetzung der Chefetage sei nicht erzwungen worden, sondern repräsentiere lediglich die besten Kandidaten für die jeweilige Position.
Geschlechtervielfalt wirkt positiv auf den Geschäftserfolg
Die Förderung von Frauen in Führungspositionen ist nicht nur ein Anliegen der Gerechtigkeit. Es gibt auch zahlreiche wirtschaftliche Vorteile, die damit einhergehen. Bereits mehrere wissenschaftliche Untersuchungen und Umfragen – darunter auch eine internationale Analyse der Unternehmensberatung McKinsey – zeigen, dass Unternehmen mit einer höheren Geschlechter-Diversität tendenziell erfolgreicher sind.
Für Unternehmen ist es daher aus mehreren Gründen ratsam, Diversität in der Führungsebene zu fördern. Vielfalt in der Führung bietet neue Perspektiven, eine höhere Innovationsfähigkeit und verschafft wichtige Wettbewerbsvorteile für zukünftige Herausforderungen.
Diversität ist keine Image-Frage
Während Geschlechtervielfalt in der Vergangenheit häufig für die Imagepflege von Unternehmen genutzt wurde, sollten heute die Vorteile allen klar sein. Der Nutzen, der von Gleichberechtigung und Inklusion in der Arbeit ausgeht, zahlt sich sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich langfristig aus. Worauf warten Unternehmen also noch?