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Die große Leidenschaft für neue Wege – Joachim Hornegger im Portrait

Die Neugierde auf das Leben und das Unbekannte sowie die Leidenschaft führte Joachim Hornegger bis ins Präsidentenamt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Die große Leidenschaft für neue Wege – Joachim Hornegger im Portrait

Die Neugierde auf das Leben und das Unbekannte sowie die Leidenschaft führte Joachim Hornegger bis ins Präsidentenamt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Zurückblickend ist der Weg zum Erfolg oft eine schlüssige, in sich greifende Geschichte, die gar geplant erscheint. Spannend wird es jedoch, wenn man diesen Weg am Anfang beginnt. An dem Punkt, an dem alles möglich ist und es nicht einen Weg gibt, sondern ein verästeltes Gewirr der Möglichkeiten.

Also, was war da, am Anfang? Joachim Hornegger überlegt kurz und schließt seine Augen bei diesem Blick zurück: „Am Anfang, da war ein kleiner Junge, der eine glückliche Kindheit in einer bodenständigen Familie erleben durfte. Und ich kann mich noch erinnern, dass da schon immer diese große Leidenschaft und diese unbändige Neugierde war.“ Neugierde auf das Leben, Neugierde auf das Unbekannte und eine Leidenschaft, die ihn Jahre später bis ins Präsidentenamt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) führen sollte. Aber nicht so schnell.

„Ich wusste schon während meiner Schulzeit, dass ich in die Welt hinausmusste, neue Kulturen und Menschen kennenlernen wollte. Und das ohne einen Gedanken an Karriere oder Status, sondern einfach der Erfahrung willens.“ Der erste Schritt begann für Joachim Hornegger mit dem Eintritt ins Studium an der FAU und die neue, ganz eigene Welt einer Universität. Vom ersten Tag an spürte er, dass er hier richtig war. Der Austausch mit Menschen unterschiedlichster Disziplinen und Herkunftsländer, Diskussionen über seine eigene Lehre und Forschung im Bereich der Informatik oder Themen wie Politik, Wirtschaft, Gesellschaft oder Religion – sie alle wurden mit einer immensen Leidenschaft und gleichzeitig einem hohen Maß an gegenseitigem Respekt geführt. „Es war mir schon als Student ungemein wichtig, mich mit Menschen zu umgeben, die meinen Horizont erweiterten. Unabhängig davon, ob sie meine Professoren oder meine Kommilitonen waren.“ Ein Ratschlag, den Joachim Hornegger auch heute den Studierenden an der FAU regelmäßig mit auf den Weg gibt.

Nach dem Studium eröffnete sich ihm die Möglichkeit, Gastwissenschaftler im Computer Science und Artificial Intelligence Lab des Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) und im Robotics Lab des Computer Science Department der Stanford University zu werden und damit auch eine neue Kultur zu erkunden, die Joachim Hornegger bis heute begeistert. „Als Student in Deutschland hatte ich großen Respekt und große Distanz zu meinen Professoren. Und plötzlich kam ich in die USA und einige der klügsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte, stellten sich mir gleich zu Beginn mit ihrem Vornamen vor. Das war für mich ein absoluter Erweckungsmoment.“ Das noch engere, weniger auf Hierarchien beruhende Umfeld der amerikanischen Universitäten entwickelte sich zu einem Vorbild für Joachim Hornegger, der diese Ideen als Präsident der FAU heute täglich umsetzt. Ein enger Austausch mit den Studierenden und Mitarbeitenden auf Augenhöhe zeichnet die Kommunikation an der FAU heute aus.

Nach dem Auslandsaufenthalt wechselte er in die Industrie und stieg als Entwicklungsingenieur bei Siemens Medical Solutions ein. „Ein globales und innovationsstarkes Unternehmen von innen kennenzulernen, die Strukturen und Abläufe zu verstehen und später in einigen Bereichen maßgeblich zu beeinflussen, das war für mich ungemein wichtig nach meinen Jahren in Universitäten auf der ganzen Welt.“ Und auch bei Siemens blieb er seinem Weg treu und suchte gemeinsam mit Menschen aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens nach innovativen Lösungen, dachte außerhalb der ausgetreten Pfade und hörte dabei oft lieber zu, als selbst zu reden. „Es ist ungemein wichtig, Ideen zu hören, zu verstehen und sie auch verstehen zu wollen, bevor man sie einordnet und bewertet.“

Seit dem 1. April 2015 ist Joachim Hornegger Präsident der FAU, der in seinen Augen tollsten Universität der Welt – mit ihrer Interdisziplinarität, mit ihrer Innovationskraft und ihren führenden Ingenieurwissenschaften. Wenn man so will, schloss sich also sein Weg zu einem Kreis und brachte ihn zurück zum Ort seiner ersten Studienerfahrungen. Die Universität hat sich seitdem in vielen Bereichen immens entwickelt. Interdisziplinäre Angebote und Projekte werden stetig ausgebaut, die FAU wird von Jahr zu Jahr internationaler, die FAU stieg zur innovationsstärksten Universität Deutschlands auf. „Ich wünsche mir, dass jeder Student und jede Studentin unserer FAU spürt, dass wir hier für etwas stehen. Innovation, Vielfalt, Leidenschaft – das sind nicht nur die Schlagworte unserer Uni, sondern Werte, die wir in die Welt hinaustragen.“ Auf dass sie die jungen, mutigen und neugierigen Menschen auf ihrem Weg begleiten und Wissen bewegen.

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Friedrich Fackelmann

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