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Leidenschaft und eine Prise Wahnsinn – Alexander Herrmann im Porträt

Alexander Herrmann ist deutscher Sternekoch und Multi-Unternehmer. Seit einigen Jahren teilt er sein Wissen als Fernsehkoch und Buchautor.

Leidenschaft und eine Prise Wahnsinn – Alexander Herrmann im Porträt

Alexander Herrmann ist deutscher Sternekoch und Multi-Unternehmer. Seit einigen Jahren teilt er sein Wissen als Fernsehkoch und Buchautor.

Alles, was er anpackt, macht er mit Leidenschaft – Alexander Herrmann ist nicht nur Sternekoch und Buchautor, sondern Multi-Unternehmer und Visionär. Für ihn muss es immer weitergehen, immer etwas Neues geben. Stagnation ist so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann.

Genau aus diesem Grund zählt der sympathische Franke, der am 07. Juni 1971 in Kulmbach geboren ist und vor kurzem seinen 50. Geburtstag feierte, heute zu den erfolgreichsten deutschen Spitzenköchen.

Der Grundstein dafür wurde bereits in seiner Kindheit gelegt. Nicht nur, dass er in die Gastronomie hineingeboren wurde – das Posthotel in Wirsberg befindet sich seit 1869 in Familienbesitz – bereits im Kindergartenalter unternahm Alexander seine ersten Kochversuche und entdeckte die Welt des vielfältigen Geschmacks.

Von da an verfolgte er zielstrebig seine Karriere, die mit einer Ausbildung an der Hotelfachschule Bavaria in Altötting beginnt und ihn in seiner Ausbildung zum Koch in die unterschiedlichsten Küchen Deutschlands führt. Dabei stellt er von Anfang an einen hohen Anspruch an sich selbst und beendet die Ausbildung zum Küchenmeister als Jahrgangsbester mit Auszeichnung der Bayerischen Staatsregierung.

1995 übernahm er den Familienbetrieb und entwickelte die Gastro- und Hotellerie-Konzepte in Wirsberg konsequent weiter. Belohnt wurde er für seine Mühe 2008 mit einem Michelin-Stern, den er bis heute hält. 2019 kam in Zusammenarbeit mit seinem Küchenchef Tobias Bätz der 2. Michelin Stern nach Wirsberg. Später eröffnete er in Nürnberg die beiden Restaurants Imperial und Fränk’ness.

Allen Widrigkeiten zum Trotz

Doch auch wenn seine Karriere auf den ersten Blick einer Bilderbuchgeschichte gleicht, war ihm das Schicksal nicht immer wohlgesonnen. Bereits im Alter von 9 Jahren muss Alexander Herrmann einen harten Schicksalsschlag hinnehmen, als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen.  Daraufhin baute er eine enge Bindung zu seiner Oma Herta auf – eine beeindruckende Frau, die an ihrem 100. Geburtstag einen Fallschirmsprung machte und bis zu ihrem Tod im Alter von 104 Jahren ein Vorbild für ihren Enkel blieb.

2011 der nächste Schock – kurz vor seinem 40. Geburtstag entdeckte Alexander eine Wölbung am Arm, die sich als bösartiger Tumor herausstellte. Diagnose Hautkrebs. Gerade noch rechtzeitig, denn wäre der Tumor nur minimal größer gewesen, hätte er gestreut. So konnte er operativ entfernt werden und nach erfolgreicher Bestrahlung schwingt der Sternekoch heute wieder den Kochlöffel.

Aus all den Schicksalsschlägen, aus all den Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, zieht Alexander Herrmann jedoch stets etwas Positives für sich heraus. Heute weiß er, dass er alles schaffen kann, wenn er ich selbst immer wieder aufs Neue motivieren kann und den nötigen Rückhalt hat.

Und den hat er.

Nicht nur seine Familie gibt ihm Halt, sondern auch das Team, das hinter seinem Unternehmernetz steckt. Denn die konsequente und erfolgreiche Umsetzung all seiner Ideen stemmt Alexander nicht allein. Er ist der Kopf – oder besser das Gesicht – einer großen Mannschaft, die seine Visionen lebt und in die Tat umsetzt.

Alexanders Fehlerkultur

Sternekoch Alexander Herrmann zu Gast beim 6. Talk ORANGE am 22. Juni 2021.
© Jens Hartmann

Wer arbeitet macht auch Fehler. Die Frage ist nur, wie man mit diesen Fehlern umgeht. Alexander selbst ging früher mit dem unbewussten Gedanken zur Arbeit: „Welchen Fehler darf ich heute auf keinen Fall machen?“ Diese unbewusste Angst belastet mit der Zeit allerdings. Deshalb entwickelte er seinen eigenen Leitsatz nach dem Motto „Was können wir heute alles richtig machen?“ Bei ihm dürfen Fehler passieren – das ist schließlich menschlich. Im gesamten Team herrscht eine kollegiale und freundliche Atmosphäre, die von Teamgeist und Respekt geprägt ist.

Warum? Weil er sich zu 100 Prozent auf seine Leute verlassen kann. „Mein Leben ist in drei Bereiche geteilt“, erzählt Alexander. „Einmal die Gastronomie, einmal die Medien und meine Position als Unternehmer. Ich kann nicht immer überall sein.“ Deshalb legt er großen Wert auf Zusammenhalt.

Es zahlt sich aus. Der Laden – und damit meint er jedes einzelne seiner vielen Unternehmen – läuft auch, wenn er mal nicht im Haus ist. Weil er sich mit fähigen Leuten umgibt, die genau wissen, was zu tun ist und Herausforderungen kreativ lösen.

Kreativ ist Alexander auch in den vergangenen Monaten geblieben, als es darum geht, die Corona-Krise möglichst gut zu überstehen. Zwar nimmt er für seine Unternehmen Kredite bei der Bank auf, was ihm bis heute noch schlaflose Nächte beschert. Doch darüber hinaus entwickelt er auch neue To-Go und Delivery-Konzepte. Nicht, weil das den Umsatz signifikant in die Höhe treibt, sondern um seinen Mitarbeitern eine Perspektive zu geben und sie zu motivieren.

In dieser für jeden schweren Zeit kümmert er sich um die Anliegen seiner Angestellten und versucht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse, Sorgen und Ängste individuell einzugehen. Es war ihm ein Bedürfnis, denn es ist ihm sehr wichtig, das Team psychisch oben zu halten. Die Menschen in seinem Unternehmen liegen ihm am Herzen.

Dieser Teamgeist ist, laut Herrmann, in allen Branchen entscheidend. Klar, die Gastronomie spielt nach ihren eigenen Regeln, aber auch sie erfordert ein Spitzenmanagement, wie jedes andere Unternehmen auch. Das sei wie beim Fußball: der beste und teuerste Stürmer bringt nichts, wenn er sich nicht ins Team integrieren kann und für sich allein spielt.

Sternekoch, Buchautor & TV-Profi

Alexander Herrmann merkte schnell, dass er jemand ist, der immer neue Herausforderungen braucht und sich diese auch sucht. Seit 1997 ist er in zahlreichen TV-Produktionen wie unter anderem Kerners Köche, Küchenschlacht oder Kitchen Impossible zu sehen. Seit 2014 ist er als Juror fester Bestandteil der Sat.1-Show The Taste. Mit Aufgegabelt hat Herrmann seit 2015 seine eigene Kochsendung im BR Fernsehen.

Auch auf der Live-Bühne fühlt sich der Charisma-Kulinariker wohl, wie man bei seiner Tournee „Schnell mal was Gutes“, der geplanten Tour „…und eine Prise Wahnsinn“ oder auch dem Spiegelzelt-Varieté Palazzo Alexander Herrmann schnell merkt.

Sein gesammeltes Wissen behält Herrmann natürlich nicht für sich, sondern veröffentlicht seine besten Rezepte regelmäßig in Büchern wie „Koch doch!“, „Küchen IQ“, „Geschmacksgeheimnisse“ oder seiner neuen Autobiografie „…und eine Prise Wahnsinn“.

Da bleibt nur abzuwarten, was dem fränkischen Spitzenkoch als nächstes einfällt.

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Olga Wiesner

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