Mit 15 Baumärkten in ganz Franken gehört er zu den größten OBI-Franchisenehmern und ist somit Marktführer in Franken. Die Rede ist von Hannes Streng, Geschäftsführer von OBI Baumarkt Franken und der BAUSTOFF UNION.
Auf die Frage, was sein Erfolgsgeheimnis ist, antwortet er trocken: „Ich sag, was ich denke.“ Mit seinen Vertrags- und Geschäftspartnern geht er offen, ehrlich und fair um und ist ein Freund von klaren Aussagen, klaren Terminierungen und klaren Plänen. „Mit Larifari und möchte, könnte, würde kann ich nicht viel anfangen!“
Klingt einleuchtend und der Erfolg gibt ihm Recht. Immerhin steht Hannes Streng seit 2007 an der Spitze der ein Jahr zuvor gegründeten BU HOLDING AG, die unter ihrem Dach OBI Franken und die BAUSTOFF UNION vereint und führt das Familienunternehmen in 4. Generation. In seiner Verantwortung liegen nicht nur die 15 OBI-Märkte, sondern auch die 6 Niederlassungen der BAUSTOFF UNION mit insgesamt 1.200 Mitarbeitern.
Die Geschichte des Familienunternehmens beginnt bereits ein paar Jahrzehnte früher. Nämlich 1969, als die drei mittelständischen Nürnberger Baustoffgroßhandlungen Baustoff Bär, Max Leube OHG und JOHANN MAYER KG zur BAUSTOFF UNION GmbH & Co. KG fusionieren. Der damalige Geschäftsführer Dieter Streng schließt bereits 1972 einen der ersten Franchiseverträge für einen OBI-Markt im Nürnberger Einkaufszentrum Franken-Center und legt damit einen weiteren Grundstein für den heutigen Erfolg.
Seitdem kann das Unternehmen ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen und wird dafür mehrfacher „Bayerns Best 50“ Preisträger. Die Auszeichnung prämiert jährlich die wachstumsstärksten, Inhaber geführten Unternehmen des Freistaats. Weitere nationale und internationale Auszeichnungen folgen.
Es kommt nicht auf die Größe an
Und dann kommt Corona. Vor allem der erste Lockdown im Frühjahr 2020 überrascht viele Einzelhändler und stellt sie vor enorme Schwierigkeiten. Konzepte wie Click & Collect oder Click & Meet existieren noch nicht und gerade in den ersten Wochen heißt es, Füße stillhalten und abwarten. Hannes Streng lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
„Mein Motto lautet ‚Be prepared‘ oder auch ‚Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not‘ und das haben wir über die Jahre hinweg sehr gut gemacht“, erzählt Streng. „Somit haben wir beste Voraussetzungen dafür geschaffen, die Krise gut zu überstehen und konnten uns in den verschiedenen Phasen des Lockdowns auf die unterschiedlichen Gegebenheiten einstellen.“ Wenn das Glück einen treffen soll, dann muss man dafür vorbereitet sein. Es trifft einen nämlich nicht einfach so, glaubt Streng.
Wie man sich darauf vorbereiten kann, dafür hat er keine Pauschalantwort. „Tue das, was getan werden kann, dann, wenn es möglich ist“, lautet die Devise. Dabei geht es nicht nur um Unternehmenswachstum. Wichtiger sei es, eine Unternehmensgröße zu erreichen, die krisenfest ist und mit der man auch zwei, drei schlechte Jahre aushalten kann.
Das klingt in vielen Fällen einfacher gesagt als getan. Die BU HOLDING gehört einer Branche an, die von der Corona-Krise weniger hart getroffen wurde als andere. Die Baumärkte gehörten mit zu den ersten Läden, die wieder öffnen durften und die Einschränkungen in anderen Freizeitaktivitäten brachten so manche neuen Hobbygärtner und Heimwerker hervor.
Dabei agieren sowohl der Baustoffhandel als auch die Baumärkte im Vergleich zu anderen Branchen noch sehr konservativ. „In diesen Branchen läuft vieles noch so wie vor 50 Jahren“, erzählt Streng. „Für diese Verhältnisse sind wir bereits sehr fortschrittlich.“ Durch die geänderten Bedürfnisse seit der Corona-Krise ist die Digitalisierung auch in diesen Branchen angekommen.
Zufriedene Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg
Was macht die BU HOLDING nun aber so erfolgreich? Neben der guten Vorbereitung auf alle Eventualitäten sieht Hannes Streng seinen Vorteil auch in seinem Team. Gute und zufriedene Mitarbeiter sind eine wichtige Basis für dauerhaften Erfolg. Die Firmenpolitik sieht nicht nur die Ausbildung von rund 50 Nachwuchskräften im Jahr vor, sondern bietet auch Führungs- und Fachkräften regelmäßige Weiterbildungen und vielfältige Karrierechancen im Unternehmen.
Schon OBI-Gründer Prof. Manfred Mauss motivierte seine Mitarbeiter nach dem Prinzip „Betroffene zu Beteiligten“ zu machen. Hannes Streng lehnt sich daran an und organisiert sein Personalwesen bereits seit über 20 Jahren nach diesem Muster: „Als Chef bin ich extrem nahbar. Klar, man kann nicht immer der Nice Guy sein, aber die Mitarbeiter wenden sich schon gelegentlich mit ihren Sorgen und Nöten an mich.“ Streng besucht alle Standorte regelmäßig und spricht mit seinen Mitarbeitern vor Ort über Kunden, Erlebnisse und Verbesserungsmöglichkeiten.
Das ist eine der vielen Aufgaben, die Hannes Streng in seinen vollen Terminkalender packt. Eine weitere Tätigkeit, der er seit 23 Jahren aus Leidenschaft und ehrenamtlich nachgeht, ist die des Handelsrichters. Etwa 8 Termine im Jahr – zuzüglich der nötigen Vor- und Nachbereitung – kommen dabei auf ihn zu. Für ihn ist das eine sehr spannende Tätigkeit, bei der er viel lernen kann und auch für sein eigenes Unternehmen vieles mitnimmt. „Man sieht einfach die Fehler, die andere Unternehmer machen, und zieht daraus Schlüsse für das eigene Business.“
Mit diesen Erfahrungen und seiner eigenen Vorbereitung sieht sich Streng für die Zukunft gerüstet und blickt entspannt nach vorne.