Manch einer behauptet gerne, wenn es ums Geld gehe, höre die Freundschaft auf. Würde man einen Finanzierungsexperten wie André Knöll danach fragen, wäre die Antwort wohl eher: Wenn es ums Geld geht, ist Vertrauen unverzichtbar. Denn gerade bei einem derart sensiblen Thema wie der Liquidität eines Familienunternehmens ist keine Freundschaft gefragt, sondern Fingerspitzengefühl, Weitblick und vor allem eines: eine solide Vertrauensbasis – ähnlich einem Arzt, der eben nur mit fundierten Diagnosen und Therapien helfen kann und nicht mit netten Worten.
André Knöll ist ein umsichtiger Mann, der auf nette Worte zwar nicht verzichtet, seinen Klienten aber lieber zuhört, anstatt sie mit vorgefertigten Methoden zu vertrösten. Ein Stratege, der Informationen sammelt, Konzepte entwirft und durch seine ruhige, gelassene Art eine hundertprozentige Professionalität an den Tag legt – eine Herangehensweise, die Familienunternehmern zeigt: Hier sind wir in guten Händen. Doch auch Knölls Beratungsansatz und sein umfangreiches Knowhow selbst sind die Ergebnisse einer umtriebigen Laufbahn. Wir haben uns näher angeschaut, wie er zu jenem Experten wurde, der er heute ist.
Schritt für Schritt zum Finanzierungsprofi
Aufgewachsen ist André Knöll in der Grafschaft Bentheim, einer der letzten Landkreise Deutschlands, die noch heute den Namen einer adeligen Gemarkung tragen darf. Abseits solcher Fun-Facts trägt die direkte Nachbarschaft zu den Niederlanden dazu bei, dass sich seine Jugend für ihn bereits sehr „international“ anfühlt. Nach dem Abitur 1989 beginnt er seine Karriere aber dennoch ganz bodenständig mit einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann.
Schon früh zeichnet sich die besondere Verbundenheit zu Familienunternehmen ab, doch im Anschluss entscheidet sich Knöll zunächst für die akademische Abzweigung und zieht für ein BWL-Studium nach Osnabrück. Vom wirtschaftlichen Mikro- geht es dann in den Makrokosmos – und so wechselt André Knöll für seinen universitären Werdegang nicht nur das Fach, sondern auch das Land und absolviert einen Masterstudiengang in Volkswirtschaftslehre an der University of Birmingham (UK). Mitte der 90er ist eine solche Auslandserfahrung für Studenten noch weitaus schwieriger zu realisieren als heute, was die Zeit dort für ihn nur umso kostbarer macht.
Zurück in Deutschland und um viele Erfahrungen reicher startet Knöll seine Laufbahn als Finanzberater im Bankensektor, genauer gesagt im Firmenkundengeschäft der UniCredit AG. 2004 wechselt er dann als Geschäftsführer zur Privatbank Hauck & Aufhäuser nach München, der er bis 2011 vorsteht. Knöll wird schnell zu einem versierten Experten darin, für seine mittelständischen Klienten das Beste herauszuholen und die manchmal sehr komplexe Welt der Zahlen und Finanzen „in eine verständliche Bildsprache zu bringen“.
Selbstbestimmung zahlt sich aus
Im Jahr 2011 fällt er die Entscheidung, der Bankenbranche den Rücken zu kehren und einen neuen Kurs einzuschlagen. Wenngleich er den zurückliegenden Berufsabschnitt gerade auch mit Blick auf die beratenen Familienunternehmen als wertvolle Lehrzeit betrachtet, fühlt er sich durch die internen Rahmenbedingungen seiner Arbeitgeber zunehmend eingeschränkt. Um diesen Konflikten zu entgehen, bleibt für Knöll nur der Schritt in die Unabhängigkeit des selbstständigen Beraters. So kann die Gründung seiner eigenen Firma, der Knöll Finanzierungsberatung für Familienunternehmen GmbH, durchaus als sein persönlicher Befreiungsschlag verstanden werden.
Das Thema Finanzen lässt ihn dennoch nicht los, weshalb er sich im Kontext seiner Beratungstätigkeit fortan den Themen Liquidität und Stabilität von Familienunternehmen widmet. Zusammen mit seinem Team steuert und koordiniert er teils komplexe Finanzierungsprojekte, begleitet Unternehmenskäufe und -verkäufe, berät, coacht und gibt Seminare für Lenker und Entscheider aus ganz Deutschland. Der besondere Fokus auf Familienunternehmen kommt nicht von ungefähr. Knöll selbst ist seit jeher von der Leidenschaft seiner Klienten begeistert und kämpft ehrlich und transparent für deren finanzielle Unabhängigkeit – eine Aufgabe, die immer neue Herausforderungen mit sich bringt, denn jedes Familienunternehmen benötigt eine ganz individuelle Herangehensweise.
Durch viele innovative Ansätze und eine ausgeklügelte Finanzierungsmethodik bekommt André Knöll und sein Team aus erfahrenen Beratern und Beraterinnen schnell die verdiente Aufmerksamkeit. Zusätzlich zum Hamburger Standort wird 2016 eine Augsburger Niederlassung eröffnet. Das Beratungsunternehmen erhält im Laufe der Jahre dutzende Preise und Gütesiegel und schafft es mit dem Prädikat „Top-Consultant“ regelmäßig unter die Top Ten der besten Mittelstandsberater Deutschlands. Allmählich generieren sich die Kunden beinahe ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Auf die Frage hin, ob ihn dieser Erfolg auch mit Stolz erfüllt, gibt der bescheidene Stratege den Pokal gerne weiter an sein Team: „Ich bin nur der Kapitän. Es ist aber immer die Mannschaft, die das Schiff auf Kurs hält.“
Ohne Abwehr geht es nicht!
Privat ist Knöll leidenschaftlicher Fußball-Fan. Doch anders als man es vermuten würde, fühlt sich das sympathische „Nordlicht“ nicht etwa Vereinen wie dem HSV oder Werder Bremen verbunden – nein, sein Herz schlägt für den Titeljäger aus dem Süden. Die Liebe zum FC Bayern München nimmt bereits in frühester Kindheit ihren Anfang. Für den Finanzierungsberater ist der Verein seit jeher mit Mut, Spielfreude und einer unerschütterlichen Siegesmotivation verbunden, die ihn immer wieder neu beeindrucken konnte. Wenn es der eigene Terminkalender hergibt, feuert André Knöll sein Team auch gerne live vor Ort im Stadion an.
Wenn er wiederum in der Rolle des Beraters über sein eigenes Tätigkeitsfeld resümiert, verwundert es wenig, dass da schon mal die eine oder andere Fußball-Metapher fällt. Innerhalb der mittelständischen Beratungsszene betrachtet Knöll die Finanzierungsberater als Abwehrspieler. Sie sorgen im Hintergrund dafür, dass den Familienbetrieben immer eine solide Liquiditätsbasis zur Verfügung steht und „der Kasten sauber bleibt“. Nur mit einem solchen Fundament kann ein Unternehmen überhaupt in den Angriff auf die Märkte übergehen und neue Innovationen vorantreiben. Klingt einleuchtend – selbst für Nicht-Fußballer.
Doch was müssen die deutschen Familienunternehmen nun genau tun, um in der Zukunft ihre Liquidität sicherzustellen? Wie können sie die dringenden Investitionen tätigen, wenn sich gerade der Finanzmarkt doch so radikal verändert und die vertrauten Wege der Kapitalbeschaffung immer unsicherer werden? Diesen Aspekten widmen wir uns zusammen mit André Knöll und Arnold Weissman in unserem nächsten UnternehmerTALK am 4. Mai 2022 zum Thema „Finanzierung 5.0“ – wie immer um 20:21 Uhr. Wir freuen uns auf eine spannende Talk-Runde. Jetzt anmelden!
