Immer wieder werden Unternehmen von Krisen heimgesucht. Bankenkrisen, Wirtschaftskrisen, Währungskrisen oder auch die aktuelle Corona-Pandemie macht vielen Unternehmen zu schaffen. Deshalb gilt es für einige Unternehmen einen Turnaround-Prozess in Krisenzeiten einzuleiten, um die ehemalige Stabilität wiederzuerlangen.
Wann ist ein Unternehmen in der Krise?
Unternehmenskrisen werden oftmals durch interne Faktoren begünstigt. Schlechte Planung, falsches Marketing, das Ignorieren von Problemen oder auch Missmanagement führen Unternehmen regelmäßig in Bedrängnis. Doch auch externe Faktoren können Firmen ins Wanken bringen und dabei wie ein Brandbeschleuniger wirken.
Die Anfälligkeit von Krisen hängt stark von der Unternehmensgröße und dessen Alter ab. Während Startups wenig Eigenkapital oder finanzielle Reserven besitzen, können etablierte Unternehmen während einer Durstphase meist von ihrem Ersparten zehren.
Doch wann befinden sich Unternehmen in einer Krise? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Während ein Unternehmen erst mit leeren Auftragsbüchern in eine Krise abdriftet, beginnt sie bei anderen bereits bei sinkender Innovationskraft.
Corona als Brandbeschleuniger von Unternehmenskrisen
Die Corona-Pandemie hat Unternehmen aus den verschiedensten Wirtschaftszweigen hart getroffen. Volle Auftragsbücher wurden über Nacht leer. Das Virus ist für viele Branchen zu einer Art Brandbeschleuniger geworden.
Betrachtet man nun die Hintergründe der Krise diverser Unternehmen, erkennt man, dass die Corona-Pandemie nicht zwingend der Auslöser oder die Ursache hausgemachter Krise ist. Vor allem das Thema Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Unternehmen, die es verpasst haben, ihre Prozesse zu digitalisieren, stehen vor einer existenziellen Krise.
Krisenbewältigung im Unternehmen
So schnell wie es bergab gehen kann, so schnell kann es auch wieder aufwärts gehen. Damit das Unternehmen gestärkt aus der Krise kommt oder erst gar nicht in diese abdriftet, gilt es alle Bereiche im Unternehmen unter die Lupe zu nehmen.
Problemanalyse – Alles auf den Prüfstand setzen
Zunächst einmal muss, wie es so schön heißt jeder Stein umgedreht werden. In einer prekären Situation ist es oft schwierig einen klaren Kopf zu behalten und alles nüchtern zu betrachten. Dennoch müssen alle Prozesse schonungslos und kritisch analysiert werden.
Dabei gilt es auch zu überprüfen, ob alle Unternehmensbereiche noch die gleiche Zielsetzung verfolgen. Denn nicht selten entstehen im Laufe der Zeit Diskrepanzen zwischen einzelnen Abteilungen.
Ziele setzen – Erfolge feiern
Große Ziele sorgen für große Erfolge. Jedes Unternehmen braucht realistische Ziele, auf die es zuarbeitet, um Erfolge zu feiern.
Unternehmensziele sollten immer smart sein:
- Spezifisch
- Messbar
- Attraktiv
- Realistisch
- Terminiert
Erst dann können geeignete Maßnahmen abgeleitet und stetig auf den Erfolg hin optimiert werden.
Strategie – Geplant zum Erfolg
Die Unternehmensstrategie ist eines der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Kriselnde Unternehmen verfügen meistens über keine oder eine nicht zukunftsfähige Strategie.
Damit die Unternehmenskrise überwunden werden kann, bedarf es kurzfristige Maßnahmen, die einer langfristigen Strategie untergeordnet sind. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen:
- Welche Kanäle sollen primär vermarktet werden?
- Welche Märkte soll das Unternehmen erschließen?
- Bedarf es einer Restrukturierung?
- Welche Etappenziele sollen erreicht werden?
- Liegt der Fokus auf dem nationalen oder internationalen Markt?
Ferner spielt – vor allem in unserer heutigen Zeit – der Begriff „Agilität“ eine entscheidende Rolle. Strategien dürfen nicht mehr so starr sein wie vor Jahren. Alle externen und internen Einflüsse müssen stets beachtet werden und eine Anpassung der Strategie zur Folge haben. Erst dann ist ein Unternehmen für Krisen besser gewappnet.
Durchhalten als Erfolgsrezept
Unternehmenskrisen enden nicht schlagartig von heute auf morgen. Zumal auch Veränderungen eine gewisse Portion an Zeit benötigen. Zudem weiß am Ende des Tages niemand, ob eine Strategie oder Maßnahme den gewünschten Erfolg (zurück-)bringt. Deshalb gilt es als Unternehmer ein gewisses Maß an Gelassenheit an den Tag zu legen und auf die entsprechende Veränderung zur warten.
Fazit: Unternehmenskrise bewältigen
Auch nach der Corona-Pandemie werden Unternehmen immer wieder mit den verschiedensten Krisen zu kämpfen haben. Unternehmenskrisen sind oftmals das Produkt aus internen Faktoren, die durch externe Einflüsse beschleunigt werden. Falsches Marketing, Missmanagement oder falsche Strategien gehören dabei zu den häufigsten Ursachen.
Damit das eigene Unternehmen zurück in die Erfolgsspur findet gilt es jeden Stein einzeln umzudrehen. Nach der akribischen Analyse der Probleme können entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Ziele können aufeinander abgestimmt und eine felsenfeste sowie nachhaltige Strategie kann für das Unternehmen entwickelt werden.
Ferner gilt es nur noch sein Durchhaltevermögen auf die Probe zu stellen. Denn alle Veränderungen brauchen Zeit und können nicht von heute auf morgen realisiert werden.