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Weiterbildung 4.0: Wie werden Mitarbeiter jetzt KI-fit?

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Weiterbildung 4.0: Wie werden Mitarbeiter jetzt KI-fit?

Wer arbeitet heute eigentlich noch ohne die Hilfe von KI?

Viele Menschen werden es wohl nicht mehr sein. Zu groß sind die Vorteile: KI automatisiert simple Routineaufgaben, steigert die Produktivität und erschafft neue Geschäftsmodelle. Der digitale Wandel steht nicht mehr nur vor der Tür, er sitzt direkt neben uns am Arbeitsplatz. Immer schneller kommen neue Trends und Innovationen auf unsere Bildschirme. Die KI erlernt täglich neue Prozesse, wird besser und effizienter.

Doch mit diesen Vorteilen kommen auch ebenso viele Herausforderungen auf Unternehmen zu. Wie geht man als Arbeitnehmer damit um? Meist mit Learning by Doing, mit der Hilfe von Tutorials oder im Gespräch mit anderen Kollegen. Dabei wird die Qualifizierung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz immer wichtiger und entscheidend für den Unternehmenserfolg. So stehen Unternehmen seit dem 2. Februar 2025 in der Pflicht, ihren Mitarbeitenden Schulungen im Umgang mit KI anzubieten – so schreibt es der EU AI Act vor, wenn auch etwas schwammig.

Fit für den Umgang mit KI? Auf diese Kompetenzen kommt es an!

Ganz klar, der Umgang mit KI ist kein nettes Extra mehr, sondern komplett im Joballtag angekommen. Dennoch hängen die Anforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz stark von der Position des jeweiligen Mitarbeiters im Unternehmen und dessen Arbeitsbereich ab. So benötigen z. B. Führungskräfte ein grundsätzliches Verständnis für KI und ihre strategischen Auswirkungen im Unternehmen. Fachkräfte, die dagegen nur in ihrem spezifischen Bereich beschäftigt sind, sollten die dafür nötigen KI-Tools und -Anwendungen beherrschen.

Die wichtigsten Skills, die Mitarbeiter entwickeln sollten:

  • Grundlegendes Verständnis der KI: Nicht jeder muss KI-Experte werden, ein fundamentales Verständnis ihrer Einsatzgebiete sollte aber für jeden in der Firma unerlässlich sein. Auch ein regelmäßiger Austausch mit Kollegen ist von Vorteil.
  • Prompt Engineering: Im Grunde geht es darum, die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine (z. B. ChatGTP) zu regeln. Also der KI die richtigen Befehle (Prompts) zu geben. Klingt oft leichter, als es ist.
  • Analytische Fähigkeiten: Da die KI auf großen Datenmengen basiert, müssen Mitarbeiter lernen, wie diese Daten gesammelt, analysiert und interpretiert werden, um bestimmte Anwendungen effektiv zu nutzen.
  • Ethik und Datenschutz: KI bringt nicht nur technische Herausforderungen mit sich, sondern auch viele ethische und rechtliche Fragestellungen, vor allem im Hinblick auf Datenschutz.
  • Kritisches Denken: KI-Systeme leben von Algorithmen und Trainingsdaten – diese sind nicht zu 100 % fehlerfrei oder objektiv. Daher ist es wichtig, die Ergebnisse zu prüfen.
  • Praktische Anwendung: In der Theorie klingt alles oft relativ einfach, bei der Umsetzung in die Praxis allerdings gibt es Schwierigkeiten. Mit ausreichend Training können Routineaufgaben dann auch vereinfacht und optimiert werden.

Welche Möglichkeiten der Weiterbildung gibt es?

Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten fördern

In einer von KI beeinflussten Arbeitswelt sind Soft Skills wie Kreativität, Flexibilität und Problemlösungsfähigkeiten von enormer Bedeutung. Schulungsprogramme sollten daher nicht nur technische Fähigkeiten vermitteln, sondern auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen fördern. Mitarbeiter müssen lernen, wie sie KI nicht nur als simples Werkzeug, sondern auch als kreativen Partner im Arbeitsalltag nutzen können.

Kontinuierlicher Fortschritt

Da sich die KI-Technologie rasant weiterentwickelt, sollten Unternehmen eine Kultur des kontinuierlichen Lernens fördern. Das bedeutet, Mitarbeiter zu ermutigen, sich regelmäßig fortzubilden und über die neuesten Entwicklungen in der KI auf dem Laufenden zu halten. Dies kann durch interne Schulungen, Online-Tutorials oder den Austausch mit Experten erreicht werden. Stillstand ist auch hier Rückschritt.

Interne Schulungen und Workshops

Es gibt die Möglichkeit, betriebliche KI-Seminare anzubieten, die von internen oder auch externen Experten geleitet werden. Vorteil ist, dass man die Inhalte genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Unternehmen zuschneiden kann. Solche Schulungen sollten möglichst eine Vielzahl an Themen abdecken, darunter z. B. die Funktionsweise des Systems, Prompt Engineering, den Einsatz von KI oder auch ethische Fragen. Besonders wichtig ist, dass Mitarbeiter lernen, wie sie KI in ihrem täglichen Arbeitseinsatz nutzen können.

Schulungsanbieter für KI

Es gibt eine Vielzahl von Plattformen und Institutionen, die Unternehmen bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter unterstützen. Zu den bekanntesten Schulungsanbietern zählen:

  • Bitkom Akademie, Fraunhofer UMSICHT, Udemy, LinkedIn Learning, Springer Professional, IHK Akademie Mittelfranken, TÜV Rheinland Akademie, Handelsblatt Management Campus u. v. m.: Diese Plattformen bieten eine breite Palette an Kursen, von grundlegenden Einführungen bis hin zu fortgeschrittenen Spezialisierungen.
  • Events & Networking-Veranstaltungen: Lokale Veranstaltungen wie das Nürnberg Digital Festival, der Nürnberger Unternehmer-Kongress oder Vorträge von Bildungszentren können spannende Anlaufstellen für KI-Weiterbildung sein.
  • TH Nürnberg & FAU Erlangen-Nürnberg: Viele Universitäten und technische Schulen bieten ebenfalls Kurse und Workshops an – sowohl online als auch in Präsenzveranstaltungen.

Fazit: Mitarbeiter stärken – Zukunft sichern!

Es gibt kaum noch Unternehmen, die auf den Einsatz von KI verzichten können. Warum? Die Vorteile sind zu groß, die neuen Spielräume zu interessant, die Zukunftsaussichten zu vielversprechend. Für Unternehmen ist es unabdingbar, in die Weiterbildung der eigenen Belegschaft zu investieren. Anstelle von Zurückhaltung und Unsicherheit im Umgang mit neuen KI-Tools sollte die Begeisterung für deren Möglichkeiten geweckt und die Lust am Entdecken gefördert werden.

Mitarbeiter sind darauf angewiesen, wichtige Fähigkeiten für die Zukunft erwerben – oder das Unternehmen riskiert, ins Hintertreffen zu geraten. Weiterbildung 4.0 ist mehr als nur ein kurzer Trend – es ist der Schlüssel zum Überleben und ein wichtiger Baustein für den Erfolg in einer immer digitaler agierenden Welt.

Eine maßgeschneiderte und vor allem praxisorientierte Schulung macht nicht nur fit für die KI-Ära, sondern fördert auch eine Fortschrittskultur, die kontinuierliches Lernen und Wachstum anregt. Eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber! Unternehmen, die sich frühzeitig auf diese Veränderung einstellen, werden nicht nur die Qualifikationen ihrer Belegschaft optimieren, sondern auch ihre Position auf dem Markt sichern.

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Daniel Schumm

smic! Events & Marketing | Daniel ist unser Mann für den perfekten Mix aus Wortwitz und pointierter Formulierung. Mit 20 Jahren Radio-Erfahrung im Gepäck weiß er genau, wie man Geschichten erzählt, die hängen bleiben. Seine Texte sind lebendig, auf den Punkt und immer mit einer Prise Humor gewürzt – ein echter Genuss für unsere Leserinnen und Leser.
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