Florian Zachmayer ist als CFO für die Geschicke der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mitverantwortlich. Zuverlässigkeit, Diskretion und Qualität gehören seit jeher zum Selbstverständnis der NWS, jedoch umfasst das Erfolgsmodell heute weitaus mehr.
Tradition verpflichtet
Als Hermann Jacoby, der Urgroßvater der heutigen Inhabergeneration, 1902 die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft gründete, traf er den Nerv der Zeit. Auch damals war das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung groß. Behörden und öffentliche Verwaltung waren rasch von den Vorzügen eines der ersten privaten Bewachungsunternehmen in Deutschland überzeugt. Die Geschichte der NWS beinhaltet aber auch, dass gleich zu Beginn des 1. Weltkriegs ein Großteil der Mannschaft zum Dienst eingezogen wurde und die Inflation in den Jahren der Weimarer Republik finanzielle Probleme brachte.
Trauriger Höhepunkt für die jüdische Familie war im Jahr 1933 der vollständige Verlust ihrer Firma im Zuge der Arisierung durch die Nationalsozialisten. Fortan leiteten linientreue NSDAP-Mitglieder die NWS, angeführt von einem SA-Oberführer. Die Situation eskalierte, als der designierte Firmenchef und Schwiegersohn des Gründers David Lauber 1938 im KZ Dachau interniert wurde und die Enteignung der Familie folgte. Dank glücklicher Umstände gelang es der jungen Familie mit ihrer fünfjährigen Tochter der Ermordung zu entkommen und 1940 über England in die USA zu emigrieren. Es dauerte bis 1951, bis die Familie nach jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzungen die Gesellschaftsanteile zurückerhielt. Inzwischen in Amerika gut eingelebt, entschloss sie sich, das Unternehmen von dort mit Unterstützung einer deutschen Geschäftsführung zu leiten.
Ehrbarer Kaufmann verpflichtet
Florian Zachmayer fühlt sich vor diesem Hintergrund insbesondere dem Leitbild des ehrbaren Kaufmanns mit ethischen Grundsätzen verpflichtet. Nicht nur kaufmännische Tugenden, sondern das Verantwortungsbewusstsein für die gesamten Rahmenbedingungen des Wirtschaftens sind zu betrachten.
Er ist davon überzeugt, dass das gänzliche Handeln davon geprägt sein muss, dass man als Führungskraft sich jederzeit mit seinem eigenem moralischen und ethischem Kompass challengen kann: „Es geht einfach nur darum, guten Gewissens in den Spiegel schauen zu können“. Dieses Selbstverständnis mit dem dazugehörigem Wertekanon ist in der heutigen Welt mit Sicherheit nicht immer einfach einzuhalten, stellt aber die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung dar. Menschen sehnen sich nicht nur nach Sicherheit, sondern auch nach Verlässlichkeit. Traditionelle Anker in der Stabilität von persönlichen Lebensverhältnissen haben sich über die Jahre verändert und sind zum Teil erodiert. Mehr denn je wird der vertrauensvolle und respektvolle Austausch im Rahmen einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen Dienstleistern und Kunden, aber auch allen anderen Stakeholdern wie Mitarbeitern oder Behörden, wertgeschätzt.
Tradition ist nicht die Weitergabe der Asche
Stets gilt aber auch, dass Stillstand Rückschritt bedeutet. Unternehmertum heißt auch Veränderungen zu erkennen, den Horizont zu erweitern und Chancen zu ergreifen. Die Welt entwickelt sich rasant weiter und wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen.
Aktuell beschäftigt die NWS rund 2.400 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von ca. 120 Mio. EUR. Sie positioniert sich als Vorreiter bei technischen Innovationen, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit. Dazu hat sie als einziger der großen privaten Sicherheitsdienstleister bereits vor Jahren einen eigenen Bereich Forschung und Entwicklung zu den Kernthemen des 21. Jahrhunderts KI und Robotik aufgebaut. Die umfassende Expertise und langjährige Erfahrung befähigen die NWS, maßgeschneiderte Sicherheitslösungen anzubieten. Dabei setzt sie auf zeitgemäße Technologien, wie KI-gestützte Überwachungssysteme, sichere Rechenzentren und cloudbasierte Sicherheitsplattformen.