Über Frauenpower, Robotik und DeepFakes
Zum achten Mal haben die HWK für Mittelfranken und die VR TeilhaberBank zu den Herbstgesprächen eingeladen – einer Netzwerkveranstaltung, die das Handwerk mit spannenden Zukunftsthemen zusammenbringt. Begrüßt wurden die Gäste von Dirk Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender der VR TeilhaberBank, und Dr. Rainer Wolf, Hauptgeschäftsführer der HWK für Mittelfranken.
In diesem Jahr drehte sich alles um Frauenpower, Robotik und DeepFakes – drei Themen, die auf den ersten Blick kaum zusammenpassen, aber eines gemeinsam haben: Sie zeigen, wie vielfältig und dynamisch Zukunft sein kann.
Drei Perspektiven, ein Ziel: Zukunft im Handwerk neu denken

Mit Mut, Humor und Frauenpower aufs Baugerüst
Mara Pischl, Bauschreinerin aus Röthenbach, zeigte, wie frisch und selbstbewusst das Handwerk heute klingen kann.
Sie verbindet Werkbank und Social Media mit einer Leichtigkeit, die ansteckt – ob auf Instagram oder in ihrem Podcast „Baustellenbeichten“.
Außerdem sprach sie offen darüber, warum KI zwar ein praktisches Werkzeug ist, echtes Handwerk aber immer Herz, Kopf und Hände braucht. Besonders am Herzen liegt ihr, mehr junge Frauen fürs Handwerk zu begeistern – und zu zeigen, dass Kreativität und Präzision keine Frage des Geschlechts sind.

Wenn der Roboter zum Kollegen wird
Markus Zwingel, CDO und Geschäftsführer der Fürst-Gruppe, zeigte eindrucksvoll, wie weit Automatisierung im Handwerk schon heute ist.
Am Beispiel der Fürst Gruppe machte er deutlich, dass Roboter längst keine Zukunftsmusik mehr sind – sie putzen bereits eigenständig Schulturnhallen, während ihre menschlichen Kolleginnen und Kollegen Zeit für komplexere Aufgaben gewinnen. In einem Unternehmen mit Mitarbeitenden aus 84 Nationen spielt auch KI eine wichtige Rolle: Sie hilft, Sprachbarrieren zu überwinden und sorgt dafür, dass Arbeitsanweisungen in jeder Sprache verstanden werden. Technologie als echte Unterstützung – nicht als Ersatz.

Zwischen Innovation und Identitätsdiebstahl
Zum Abschluss sprach Fabian Schneider über ein Thema, das uns alle betrifft – DeepFakes und Identitätsdiebstahl.
Er machte deutlich, wie leicht digitale Manipulationen heute möglich sind und wie schnell dadurch Vertrauen und Sicherheit ins Wanken geraten können. Die Zahlen sprechen für sich: 84 % der deutschen Unternehmen waren bereits Ziel von Cyberangriffen, mit einem Gesamtschaden von rund 204 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Sein Appell: Wir müssen Innovationen mutig vorantreiben, ohne die Sicherheit aus den Augen zu verlieren – denn Fortschritt funktioniert nur mit Bewusstsein und Verantwortung.
Fazit
Wenn Handwerk auf Tradition trifft, entsteht enorm viel: Energie, Synergie und vor allem Lust auf Neues, ohne das Althergebrachte zu vernachlässigen. Der Spagat zwischen Digitalisierung und Datensicherheit birgt enorm viel positives Potenzial. Wenn wir Technologie sinnvoll einsetzen und gleichzeitig die digitalen Risiken im Auge behalten.
Ein herzliches Dankeschön geht an die VR TeilhaberBank für die Einladung, die tolle Gastfreundschaft und die rundum gelungene Organisation der Herbstgespräche. Und natürlich an alle Referentinnen und Referenten – für ihre spannenden Einblicke, Impulse und den offenen Blick auf die Zukunft des Handwerks.