Der erste Eindruck zählt! Bereits nach wenigen Sekunden haben sich Kolleginnen, Kollegen oder Geschäftspartner ein Bild von Ihnen gemacht – und Kleidung spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Doch was genau bedeutet „Dresscode“? Per Definition beschreibt der Begriff die Übermittlung von Informationen mittels Kleidung. Oft sind wir uns gar nicht bewusst, welche Signale unser Outfit sendet. Laut Clemens Graf von Hoyos, Vorsitzender der Deutschen-Knigge-Gesellschaft e.V., gehören dazu insbesondere Autorität, Kompetenz, Integration und Distinktion.
Mit der falschen Businesskleidung können Sie unbewusst die falschen Signale setzen. Ein Meeting in Sneakers und Hoodie mag in einem Start-up akzeptabel sein, in einer konservativen Branche hingegen kann es als Respektlosigkeit interpretiert werden.
In diesem Beitrag werfen wir einen umfassenden Blick auf Dresscodes: Von ihrer historischen Entwicklung über Business-Kleidung bis hin zu modernen Interpretationen in der Social-Media-Welt.
Dresscodes im Wandel der Zeit
Dresscodes sind keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im Altertum gab es Kleiderordnungen, die den sozialen Status widerspiegelten und auch im Mittelalter wurden diese streng reguliert. Der Augsburger Reichstag von 1530 legte in einer umfassenden Verordnung fest, welche Kleidung bestimmte Stände tragen durften. Luxuriöse Materialien wie Seide oder Goldstickereien wurden teilweise verboten, um wirtschaftlichen Abfluss ins Ausland zu vermeiden.
Im 18. Jahrhundert galten gepudertes Haar und der Degen als Statussymbole der Oberschicht – ein Privileg, das der breiten Bevölkerung verwehrt blieb. Doch mit der Aufklärung und der Französischen Revolution begannen sich diese Standesvorschriften allmählich aufzulösen. (Quelle: Wikipedia)
Heute dienen Dresscodes nicht mehr primär zur Abgrenzung von Gesellschaftsschichten, sondern zur angemessenen Kleiderwahl für unterschiedliche Anlässe und Branchen.
Die wichtigsten Dresscodes und ihre Bedeutung
Business- und Event-Dresscodes
- Business Formal
- Gilt in konservativen Branchen (z.B. Finanzen, Recht, gehobene Unternehmensberatung).
- Erforderlich ist ein dunkler Anzug mit Krawatte oder ein eleganter Hosenanzug/Kostüm oder ein formelles Kleid in gedeckten Farben.
- Business Casual
- Für Branchen mit weniger strengen Regeln, aber dennoch professionell.
- Chinos oder Stoffhose mit Hemd, Bluse oder stilvollem Oberteil, optional mit Blazer oder Sakko.
- Smart Casual
- Elegante Lässigkeit, oft in kreativen Berufen oder Start-ups.
- Hochwertige Jeans oder Stoffhose mit stilvollem Hemd, Bluse oder Oberteil, kombiniert mit Blazer oder einer modernen Jacke.
- Casual
- Freizeitlook, aber dennoch gepflegt.
- Saubere Jeans oder Stoffhosen mit legerem, aber stilvollem Oberteil, Sneakers oder Loafer sind angemessen.
- Casual Friday
- In vielen Unternehmen ist freitags ein entspannterer Dresscode erlaubt.
- Gut sitzende Jeans oder Stoffhose mit einem gepflegten Oberteil, optional mit Blazer oder Sakko.
- Semi-Formal
- Zwischen Business Casual und Abendgarderobe.
- Dunkler Anzug ohne Krawatte, eleganter Hosenanzug oder ein stilvolles Cocktailkleid.
- Abendgarderobe
- Je nach Event kann dies von elegant bis hochformell reichen.
- Smoking, Hosenanzug, elegantes Abendkleid oder eine stilvolle Kombination aus Stoffhose und festlichem Oberteil.
Formelle Dresscodes
Für besonders feierliche oder offizielle Anlässe gibt es formelle Dresscodes, die sich je nach Tageszeit unterscheiden:
- Formelle Tageskleidung: Dazu gehören der Cutaway („Morning Dress“) und der Stresemann. Diese werden vor allem bei festlichen Anlässen wie Hochzeiten oder offiziellen Empfängen am Vormittag oder frühen Nachmittag getragen. Frauen wählen dazu ein formelles Tageskleid oder ein elegantes Kostüm, oft ergänzt durch dezente Accessoires oder – je nach Anlass – einen Hut.
- Formelle Abendkleidung: Ab dem frühen Abend sind Black Tie / Cravate Noire und White Tie / Cravate Blanche die höchsten Dresscodes. Während Männer Smoking bzw. Frack tragen, greifen Frauen zu eleganten, bodenlangen Abendkleidern oder feierlichen Cocktailkleidern.
Dresscodes in der Social-Media- und Business-Welt
Auch auf Social Media gibt es unbewusste Dresscodes. Während Fashion-Influencer bewusst mit Trends experimentieren, setzen Business-Experten auf einen professionellen Look.
So wählte beispielsweise Steve Jobs bewusst seinen schwarzen Rollkragenpullover als persönliche „Uniform“, um Kompetenz und Konsistenz auszustrahlen. Mark Zuckerberg ist für sein graues T-Shirt bekannt – ein Symbol für Pragmatismus und Minimalismus. Ein weiteres Beispiel ist Karl Lagerfeld, der fast ausschließlich einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd mit hohem Kragen, fingerlose Lederhandschuhe und eine dunkle Sonnenbrille trug. Dieser Look wurde zu seinem Markenzeichen und stand für Exzentrik und kreative Autorität.
Kleidung ist also nicht nur ein Mode-Statement, sondern ein bewusst gewähltes Kommunikationsmittel.
Lockerere Dresscodes & ausgefallene Variationen
Neben den klassischen Business-Dresscodes gibt es auch lockerere oder kreative Varianten, zum Beispiel:
- Bieranzug: Anzughose, Polo-Shirt oder Hemd, Jackett oder Blazer, Lederschuhe.
- Leichter Bieranzug: Bequeme Hose (auch Jeans), Polo-Shirt oder Hemd, Strickjacke oder feiner Wollpullover.
Immer häufiger geben Veranstalter für besondere Anlässe kreative Dresscodes vor, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen und die Gäste optisch ins Thema einzubinden. Doch wie interpretiert man solche Vorgaben richtig?
- Das Motto verstehen
- Stil statt Verkleidung
- Materialien und Farben beachten
Motto-Dresscodes bieten eine spannende Möglichkeit, sich kreativ mit Mode auseinanderzusetzen. Entscheidend ist die richtige Balance zwischen thematischer Anpassung und stilvollem Auftreten. Wer ein paar Grundregeln beachtet, hinterlässt garantiert einen positiven Eindruck – passend zum Event.
Event-Dresscodes beim ORANGE CUP – Inspiration für Ihren Look
Bei unserem diesjährigen ORANGE CUP haben wir drei besondere Mottos – und dazu passende Dresscodes:
- Highland-Chic mit einem Hauch von Schottland
- Sommerlich-leicht und gin-tastisch!
- Stilvoll und prickelnd – wie ein Glas Champagner!
Wichtig zu wissen: Diese Event-Dresscodes sind keine Pflicht, sondern eine spielerische Einladung, sich passend zum Event zu kleiden. Jeder darf so kommen, wie er (oder sie) sich am wohlsten fühlt!
Wer das Motto aufgreifen möchte, könnte sich an folgenden Inspirationen orientieren:
- Highland-Chic – Ein Mix aus traditionellen schottischen Elementen und moderner Eleganz. Karo-Muster, Tweed oder dezente Accessoires mit keltischem Flair passen hier wunderbar.
- Sommerlich-leicht und gin-tastisch! – Frische Farben, luftige Stoffe und ein eleganter, entspannter Look, der den leichten Genuss eines Gin-Tonics widerspiegelt.
- Stilvoll und prickelnd – wie ein Glas Champagner! – Ein Hauch von Glamour mit edlen Stoffen, schimmernden Details und eleganter Abendmode, die das „Prickeln“ eines Champagners widerspiegelt.
Die Hauptsache ist: Fühlen Sie sich wohl und genießen Sie den Abend! Die Dresscodes sind nur eine Inspiration – keine Vorgabe.
Fazit: Wie wählt man den passenden Dresscode?
Es gibt heute keine strikten Regeln mehr – aber es gibt bewusste Entscheidungen.
Wer unsicher ist, kann sich an diesen Fragen orientieren:
- Wie möchte ich wahrgenommen werden?
- Welche Branche und welches Umfeld erfordern welchen Dresscode?
- Welche Signale sende ich durch meine Kleidung?
Egal, ob im Büro, auf Social Media oder bei besonderen Anlässen – Ihre Kleidung ist Teil Ihrer persönlichen Marke. Nutzen Sie sie gezielt!