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Digital Detox im Arbeitsalltag – ist das möglich?

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Digital Detox im Arbeitsalltag – ist das möglich?

Für die meisten Menschen beginnt der Tag mit einem Blick aufs Handy – und endet auch damit. Dazwischen: Nachrichten, Anrufe, E-Mails, Social Media, Online-Shopping und das immer und immer wieder. Durchschnittlich entsperren wir unser Smartphone über 80 Mal am Tag. Kein Wunder also, dass 36% der Deutschen für 2025 ein Digital Detox planen, also eine bewusste Auszeit von Handy oder anderen digitalen Geräten. Sei es für mehrere Tage oder nur ein paar Stunden.

Nicht groß anders sieht es da im Job-Alltag aus. Der Arbeitsplatz ist ebenfalls ein Ort ständiger digitaler Reizüberflutung und bietet kaum Raum, wirklich abzuschalten. Diese permanente Belastung führt zu negativen Auswirkungen auf Geist und Körper: Mangelnde Konzentration, ein erhöhtes Stresslevel, Rückenschmerzen, Schlafprobleme, selbst die Gefahr eines Burnouts ist gegeben.

Ist es daher möglich, auch im Job-Alltag offline zu gehen und mehr Klarheit zu finden?

Die Antwort: Ja, es ist möglich. Unternehmen und Führungskräfte können aktiv dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter im Büroalltag weniger unter digitaler Überlastung leiden und die Vorteile eines Digital Detox erleben. Es geht darum, bewusste Pausen von der digitalen Welt einzulegen, offline zu gehen und sich Raum für Konzentration, Kreativität und echte Ruhe zu schaffen. Selbst kleine Schritte, können dabei schon zum Erfolg führen.

1. Digital Detox Zeiten

Manche Unternehmen setzen auf festgelegte Zeiten, in denen digitale Geräte reduziert genutzt werden. Das kann in verschiedenen Formen geschehen, z.B. bei Device-Free Meetings. Das sind Besprechungen ohne Laptops, Smartphones oder Tablets, die dadurch nicht nur die Konzentration, sondern auch die zwischenmenschliche Kommunikation fördern. Die Ablenkung durch ständige Benachrichtigungen bleibt aus und alle Mitarbeiter können sich voll und ganz auf die Besprechung konzentrieren.

2. Von digital zu analog

Vieles lässt sich mit Stift und Papier erledigen: Textentwürfe, Ideenskizzen, Mind Maps und To-Do-Listen funktionieren ebenso gut in analoger Form. Statt digitaler Tools können Flipcharts oder Whiteboards verwendet werden, um Gedanken visuell festzuhalten. Zudem hat handschriftliches Notieren den Vorteil, dass Informationen besser behalten werden, da das haptische Schreiben die Gedächtnisleistung und die Kreativität stärker anregt als das Tippen auf dem Laptop.

3. Digitale Achtsamkeit

Damit ein Digital Detox nachhaltig gelingt, müssen klare Regeln für die Nutzung digitaler Medien im Arbeitsalltag geschaffen werden. Keine E-Mails nach Feierabend oder am Wochenende! So wird vermieden, dass Arbeitsthemen mit in der Freizeit genommen werden, und man erholt sich besser. Besonders für Führungskräfte gilt: Mut zur Nicht-Erreichbarkeit. Viele von ihnen fühlen sich verpflichtet, jederzeit erreichbar zu sein. Ein klarer Cut, bei dem Mitarbeiter und Vorgesetzte auch mal „offline“ sind, fördert das Wohlbefinden und steigert die Zufriedenheit.

4. Digital Detox in der Mittagspause

Die Mittagspause ist eine ideale Gelegenheit, den Kopf freizubekommen und von digitalen Geräten abzuschalten. Anstatt nebenbei die neuesten Posts bei Instagram, Facebook oder TikTok zu lesen, kann man die Pause auch nutzen, um bewusst zu essen und den Moment zu genießen. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft im Anschluss hilft, neue Energie zu tanken.

5. Privates Smartphone im Flugmodus

Private Nachrichten während der Arbeitszeit können eine enorme Ablenkung sein und die Konzentration erheblich stören. Eine einfache, aber äußerst effektive Lösung, um dieser Versuchung zu entkommen, ist, das Smartphone in den Flugmodus zu schalten. Oder noch besser: das Handy in der Tasche verschwinden lassen. So bleibt die Konzentration ungestört und es gibt keine Versuchung, in den sozialen Medien zu versumpfen.

6. Push-Nachrichten deaktivieren

Push-Nachrichten ziehen häufig die Aufmerksamkeit auf sich. Sie erinnern einen ständig daran, dass etwas Wichtiges passieren könnte. Einfache Lösung: diese Benachrichtigungen deaktivieren, zumindest für die Arbeitszeit. So bleibt der Fokus auf den Aufgaben und man wird weniger abgelenkt.

7. E-Mails sparsam einsetzen

Häufig wird in Büros sofort auf E-Mails reagiert, auch wenn eine kurze Besprechung oder ein Anruf ebenso zielführend wären. Es ist daher ratsam erst zu überlegen, ob es wirklich notwendig ist, eine E-Mail zu senden oder ob das Anliegen auch anders geklärt werden kann. Ein persönliches Gespräch oder kurzes Telefonat mit Kollegen kann den direkten Austausch fördern, Missverständnissen vorbeugen und die zwischenmenschliche Kommunikation stärken.

Fazit: Digital Detox ist ein gangbarer Weg zu mehr Achtsamkeit, Balance und Erfolg im Arbeitsalltag

Digital Detox im Büroalltag bedeutet nicht, Technologien vollständig abzulehnen, sondern sie bewusst einzusetzen. Die ständige digitale Erreichbarkeit und Reizüberflutung sind längst Teil des Arbeitsalltags geworden, doch es ist möglich, den digitalen Überfluss zu reduzieren und Raum für Erholung zu schaffen. Unternehmen, die eine Kultur der digitalen Achtsamkeit fördern, profitieren von motivierten, produktiven und zufriedenen Mitarbeitern.

Der Schlüssel liegt in kleinen, aber wirkungsvollen Veränderungen – sowohl auf persönlicher als auch auf organisatorischer Ebene. Maßnahmen wie „Device-Free Meetings“, analoge Arbeitsmethoden oder feste Pausen von digitalen Geräten schaffen eine gesündere Balance. Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien, beispielsweise durch das Deaktivieren von Push-Nachrichten oder das Schalten des Smartphones in den Flugmodus, fördert nicht nur die Produktivität, sondern auch das Wohlbefinden und die Kreativität.

Ein digitaler Detox im Arbeitsalltag ist somit nicht nur machbar, sondern ein wichtiger Schritt zu mehr Klarheit, Fokus und langfristiger Zufriedenheit – Zeit es auszuprobieren!

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Daniel Schumm

smic! Events & Marketing | Daniel ist unser Mann für den perfekten Mix aus Wortwitz und pointierter Formulierung. Mit 20 Jahren Radio-Erfahrung im Gepäck weiß er genau, wie man Geschichten erzählt, die hängen bleiben. Seine Texte sind lebendig, auf den Punkt und immer mit einer Prise Humor gewürzt – ein echter Genuss für unsere Leserinnen und Leser.
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